Arbeitskräfte finden

Der Fachkräftemangel ist überall in der Schweiz spürbar. Und dabei geht es längst nicht mehr nur um Hochschulabsolventen sondern um ausgebildete Fachkräfte aller Art - beispielsweise in technischen Berufen, im handwerklichen Gewerbe oder auf dem Bau.

Firmen können nur funktionieren, wenn sie ihre Arbeitsplätze mit passenden Personen besetzen können. Es gilt, dem Fachkräftemangel auf unterschiedlichsten Ebenen zu begegnen:

Vereinbarkeit von Familie und Beruf
Ein schlecht genutztes Arbeitspotenzial der Schweiz liegt bei Müttern und Vätern. Um dieses brachliegende Potenzial zu nutzen, braucht es finanziell attraktivere Betreuungsangebote - auch für Gutverdienende. Denn wer nebst der Kindererziehung arbeitstätig sein muss oder will, soll dies auch im positiven Sinn im Portemonnaie spüren. 

Digitalisierung in Unternehmen und Verwaltung
In Unternehmen ist die Erkenntnis längst angekommen, dass mit Digitalisierung der Bedarf an Arbeitskräften reduziert werden kann. Als nächstes sollte die Verwaltung folgen. Hier ist die Politik gefordert. Denn Digitalisierung beschleunigt nicht nur administrative Prozesse vonseiten der Unternehmen; die dadurch freigespielten Verwaltungsmitarbeitenden stehen der Wirtschaft zur Verfügung, welche sie händeringend sucht.

Gezielte Aus- und Weiterbildung
Vor allem die technischen und handwerklichen Berufsausbildungen haben in der Schweiz einen schweren Stand. Die gezielte Förderung von Mädchen in MINT-Themen macht daher nach wie vor Sinn. Eine bedeutende Ursache für den Mangel an Lernenden sind Vorurteile bezüglich mangelnden Aufstiegschancen im Beruf. Um dies zu ändern, muss die Zusammenarbeit zwischen Schulen und Industrie gefördert werden.

Zuwanderungspolitik bezüglich Arbeitskräften aus Drittstaaten 
In Zeiten des Fachkräftemangels ist es nicht nachvollziehbar, wieso Studierende, die in der Schweiz ausgebildet werden, nach ihrer Ausbildung nicht hier arbeiten dürfen. Es braucht deshalb dringend Lockerungen des Aufenthaltsrechts für aus Drittstaaten stammende Absolventen von Schweizer  Hochschulen.

Schnelle Integration anerkannter Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt
Ich habe bereits persönlich eng mit anerkannten Flüchtlingen und vorläufig aufgenommenen Personen gearbeitet. Für sie ist die Arbeitsintegration ein wichtiger Teil der sozialen Integration. Umgekehrt sind viele Unternehmen gerne bereit, Flüchtlinge in ihren Betrieb aufzunehmen und auszubilden. Dies Integration in den Arbeitsmarkt soll rasch vonstatten gehen und nicht von administrativen Hürden blockiert werden.